Bürgerpreis der deutschen Zeitungen verliehen

Foto: David Ausserhofer

Der BDZV verleiht den Bürgerpreis der deutschen Zeitungen für herausragendes bürgerschaftliches Engagement an Friederike und Clemens Ladenburger und die „Maria Ladenburger Stiftung“.

Als eine „zutiefst beeindruckende Geste“ würdigte heute in Berlin der Präsident des BDZV, Dr. Mathias Döpfner, die hochherzige Entscheidung von Friederike und Dr. Clemens Ladenburger, 2018 unter dem Namen ihrer vor drei Jahren von einem afghanischen Asylbewerber in Freiburg ermordeten Tochter Maria eine Stiftung für Studierende an der Universität Freiburg zu gründen.

Es wäre nur zu verständlich gewesen, so Döpfner, hätten die Eltern mit Hass, Verzweiflung, Anklage reagiert. Friederike und Clemens Ladenburger jedoch, beide von Haus aus Juristen, hätten „das Recht und die Nüchternheit des Rechtsstaats über den Hass und den gesunden Menschenverstand gestellt“. Er glaube, dass ihnen persönlich die Verankerung im Recht bei der Bewältigung dieses Schicksalsschlages geholfen habe.

"Bildungsarbeit ist Friedensarbeit"

In ihrer Laudatio hob Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die „gelebte Nächstenliebe“ von Friederike und Clemens Ladenburger hervor: „Ich bin der festen Überzeugung, dass Bildungsarbeit auch Friedensarbeit ist“, sagte Büdenbender. „Denn Bildung ist der Schlüssel zu einem besseren Leben, zu einem selbstbestimmten Leben, in dem man auch anderen ihr Lebensglück gönnt, in dem man sich in die Gesellschaft einbringt und für sich und andere Verantwortung übernimmt.“

Friederike und Clemens Ladenburger bezeichneten die Stiftungsgründung vor den rund 130 geladenen Gästen aus Politik und Medien in Berlin als „ein Zeichen der Mitmenschlichkeit“: „Wir leben in komplexen, schwierigen Zeiten – und die Aufgaben, die sich der Gesellschaft stellen, sind groß“, erklärte das Ehepaar. Die Maria-Ladenburger-Stiftung wolle junge Menschen ermutigen, sich umfassend zu bilden und ihre Persönlichkeiten zu entwickeln, um diese Zeiten gestalten zu können. „Maria war eine Mutmacherin.“ Die Würdigung mit dem Bürgerpreis der deutschen Zeitungen habe aus „einem kleinen Zeichen ein größeres Zeichen der Mitmenschlichkeit in Marias Sinne gemacht“.

Der Bürgerpreis wird seit dem Jahr 2010 vom BDZV für herausragendes bürgerschaftliches Engagement ausgeschrieben und ist mit 20.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet als „Deutschlands Bürger/Bürgerin des Jahres“ werden Personen, die auch jenseits ihrer eigentlichen Profession Herausragendes für die Gesellschaft leisten. Vorschläge für die Würdigung können ausschließlich durch die Zeitungen eingereicht werden. Die Jury besteht aus den 259 Chefredakteuren der BDZV-Mitgliedsverlage.

Mehr zum Bürgerpreis der deutschen Zeitungen, ein Interview mit dem Ehepaar Ladenburger und Fotos der Preisverleihung am 13. März 2019 finden Sie hier.