Demokratie braucht professionellen Journalismus

Bundespräsident Steinmeier hält anlässlich der Einweihung des Axel-Springer-Neubaus ein Plädoyer für unabhängigen Journalismus

In seiner Rede zur Eröffnung des Axel-Springer-Neubaus in Berlin hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 7. Oktober 2020 deutliche Worte zur Rolle des Journalismus in der Demokratie gefunden. Demokratie sei angewiesen auf freie, unabhängige und wahrheitsgetreue Information. Welchen Wert es habe, umfassend, verlässlich und verantwortungsvoll informiert zu sein, werde in der Corona-Krise gerade erlebbar: „In einer Pandemie wirken falsche Informationen wie ein Superspreader“, so Steinmeier.

Demokratie brauche unabhängigen Journalismus schon deshalb, „weil die Demokratie aufgeklärte Bürgerinnen und Bürger braucht, weil die Welt immer komplexer wird und die Vorgänge täglich, stündlich nach Einordnung verlangen.“ Social Media-Plattformen könnten kein Ersatz für professionellen Journalismus sein. Die Logik der Plattformen folge den Regeln größtmöglicher Erregung, Klicks, Likes und Shares – das entspreche aber gerade nicht den Standards von professionellem Journalismus, so Steinmeier.

Ohne einen solchen professionellen Journalismus sieht Steinmeier Gefahren für die Demokratie: „Die Demokratie braucht den professionellen Journalismus, den politisch und wirtschaftlich unabhängigen Journalismus, der angstfrei agieren kann, der die Balance wahrt zwischen Distanz und Empathie. Der berichtet, analysiert und kommentiert, nicht um zu belehren, sondern um zur Aufklärung beizutragen, um seine Leser und Rezipienten zur Kritik zu befähigen.“

Hier finden Sie die vollständige Rede des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zur Eröffnung des Axel-Springer-Neubaus in Berlin