Hohes Vertrauen in die Tageszeitungen

Die aktuellen Umfrageergebnisse der Forschungsgruppe Wahlen zeigen: regionale und überregionale Tageszeitungen genießen die höchste Glaubwürdigkeit aller Medien.

Die umfassende Untersuchung zur Glaubwürdigkeit verschiedener Medien zeigt, dass den regionalen und überregionalen Tageszeitungen mit einem Wert von jeweils +2,5 die höchste Glaubwürdigkeit zugesprochen wird, gefolgt von den Magazinen (+2,3) und den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern (+2,3). Private Sender genießen weniger Vertrauen als die Tageszeitungen und erreichten einen Glaubwürdigkeitswert von +0,3. Noch geringer ist das Vertrauen in soziale Medien: Sie liegen auf der Skala bei - 1,6.

Auch die Unterscheidung nach verschiedenen Bevölkerungsgruppen zeigt für Tageszeitungen ausgezeichnete Glaubwürdigkeitswerte. Die regionalen Blätter genießen in West- und Ostdeutschland die höchste Glaubwürdigkeit (West: +2,5; Ost: 2,5), dicht gefolgt von den überregionalen Tageszeitungen mit einem Glaubwürdigkeitswert von +2,6 (West) und +2,1 (Ost). Mit einem Glaubwürdigkeitswert von +2,3 (Ost und West) belegen Magazin den dritten Platz. Es folgen die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender mit einem Wert von +2,4 (West) bzw. +2,1 (Ost) auf Platz 4. Das Schlusslicht bilden auch hier wieder folgende Gattungen: private Sender (West: +0,2; Ost: +0,6) und soziale Medien (West: -1,7; Ost: -1,0).

Hohes Vertrauen in allen Altersgruppen

Mit zunehmendem Alter nimmt die Glaubwürdigkeit in etablierte Qualitätsmedien zu. Mit einem Wert von +2,4 erzielen überregionale Tageszeitungen die höchste Glaubwürdigkeit bei den 16- bis 29-Jährigen, gefolgt von den regionalen Tageszeitungen (+2,3) und den Magazinen (+2,2). Obwohl 16- bis 29-Jährige eifrig soziale Netzwerke nutzen, kommen diese deutlich schlechter weg: Mit einem Glaubwürdigkeitswert von -1,2 landen sie ganz weit hinten. Den höchsten Glaubwürdigkeitswert erzielen die regionalen Blätter bei den 60- bis 69-Jährigen (+2,7) und den über 70-Jährigen (+3,1). Die überregionalen Tageszeitungen folgen mit einem Wert von +2,8 bei der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen und +3,0 bei den über 70-Jährigen.

Bei den überregionalen Tageszeitungen gilt außerdem: Je höher der formale Bildungsabschluss ist, desto glaubwürdiger schätzen die Befragten die Qualitätsmedien ein. Bei Umfrageteilnehmern mit der Allgemeinen Hochschulreife liegt der Glaubwürdigkeitswert bei +2,7. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender (+2,6) und die regionalen Tageszeitungen (+2,5) folgen knapp dahinter. Den höchsten Wert erreichen die überregionalen Blätter bei den Hochschulabsolventen (+3,0).

Diese Ergebnisse aus dem Juni 2017 decken sich mit den Umfrageergebnissen ähnlicher Studien aus diesem Jahr. Der befürchtete Glaubwürdigkeitsverlust deutscher Qualitätsmedien ist demnach nicht eingetreten.

In einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen bewerteten die Studienteilnehmer auf einer Skala zwischen -5 (überhaupt nicht glaubwürdig) und +5 (sehr glaubwürdig) die Glaubwürdigkeit der einzelnen Mediengattungen. Insgesamt wurden 1021 Personen ab 16 Jahren telefonisch zur Glaubwürdigkeit verschiedener Medien befragt. Die Befragung fand vom 19. bis 27. Juni 2017 statt.