Hundert Zeitungen setzen Online-Bezahlmodelle ein

Paid Content setzt sich immer mehr durch: Der BDZV zählt mittlerweile hundert Zeitungsportale mit Bezahlangeboten. Der jüngste Zugang ist die Nordwest-Zeitung (NWZ) aus Oldenburg.

„Paid Content hat in den vergangenen zwei Jahren eine enorme Dynamik entfaltet: Ende 2012 besaßen erst 40 Zeitungstitel ein Online-Bezahlmodell, Ende 2014 sind es mehr als doppelt so viele“, sagt dazu Hans-Joachim Fuhrmann, Leiter Kommunikation + Multimedia beim BDZV. Darunter seien fast ausschließlich Regionalverlage. Weitere Zeitungstitel hätten Bezahlmodelle für 2015 angekündigt.

Reichweite der Zeitungen online steigt

„Die großen Reichweiten der Tageszeitungen sind ideale Voraussetzungen für die Paid Content-Modelle der Verlage“, so Fuhrmann. Jeden Monat erreichen die Zeitungen mit ihren Onlineangeboten 31,4 Millionen Unique User, jede Woche 17,5 Millionen. Das entspricht einer Reichweite von 44,5 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren. Besonders intensiv nutzen junge Zielgruppen die digitalen Zeitungsangebote: 68,1 Prozent (10 Millionen) der 14- bis 29-Jährigen besuchen regelmäßig die Webangebote der Zeitungen (AGOF internet facts 2014-7).

Bezahlkultur im Internet

Im Internet etabliert sich zunehmend eine Bezahlkultur. Nach Angaben des BDZV akzeptieren Nutzer bezahlpflichtige Angebote nicht nur für Spiele, Musik, Videos, sondern zunehmend  auch für Zeitungsinhalte. Die Branche sei sich einig, dass der Erfolg mit digitalen Angeboten nur dann zu einem wirtschaftlichen Erfolg wird, wenn Leser für Zeitungsangebote auf den unterschiedlichen digitalen Plattformen auch bezahlen, erläutert Fuhrmann. „Entscheidend wird sein, ob aus Gelegenheitsnutzern loyale Stammnutzer werden, die bereit sind, für qualitativ hochwertigen Inhalt Geld auszugeben.“ 

Unterschiedliche Paid Content-Modelle

Nach aktuellen Berechnungen des BDZV setzen 61 Prozent der Zeitungen mit Paid Content-Angebot auf das so genannte Freemium-Modell. Hierbei entscheidet die Redaktion, welche Beiträge kostenpflichtig sind. 24 Prozent der Angebote nutzen das Metered Model, bei dem im Schnitt 16 Artikel pro Monat frei sind. Bei vier Prozent der Verlage sind sämtliche Artikel nur gegen Entgelt lesbar, eine Zeitung setzt auf freiwillige Bezahlung.

Die meisten Verlage bieten mindestens zwei Abrechnungsmodelle an, um unterschiedlichen Nutzungsgewohnheiten Rechnung zu tragen. Das Abonnement ist auch im Internet die mit Abstand am meisten eingesetzte Bezahlmethode. Weit verbreitet ist auch der Tagespass, den 60 Prozent der deutschen Zeitungen mit Paid Content anbieten.

Eine Liste mit allen Paid Content-Angeboten finden Sie hier.

www.bdzv.de