Jugend von heute glaubt an die Zeitung von morgen

Die Zeitung schneidet in der Bewertung durch Digital Natives gut ab: Sie vertrauen ihr mehr als anderen Medien. Zeitungswerbung gilt als nützlicher, informativer und glaubwürdiger als Werbung in anderen Kanälen.

Welchen Nachrichten und Informationsquellen kann man als Heranwachsender vertrauen? In der JIM-Studie 2014 wurden Jugendliche gefragt, welchen Medien sie bei widersprüchlicher Berichterstattung am ehesten Glauben schenken würden.

40 Prozent der 12- bis 19-Jährigen vertrauen am stärksten der Berichterstattung der Tageszeitungen. Gut ein Viertel entscheidet sich für das Fernsehen (26%), Radio ist für 17 Prozent am vertrauenswürdigsten und dem Internet wird mit 14 Prozent das geringste Vertrauen entgegengebracht. Mit steigender Schulbildung wächst das Vertrauen in die Zeitung.

Zeitungswerbung kommt am besten an

Die Glaubwürdigkeit der Zeitung hat auch Einfluss auf die Bewertung der Werbung im Medium. 32,3 Prozent der jungen Menschen unter 30 finden, dass Zeitungswerbung glaubwürdig ist. Der TV-Werbung schreiben das 23,1 Prozent zu, Radiowerbung halten 14,1 der Jugendlichen für glaubwürdig und Werbung im Internet bildet mit 14,1 Prozent das Schlusslicht in Sachen Glaubwürdigkeit.

Auch in der Beurteilung von Werbung als nützlich und informativ schneidet Zeitungswerbung aus Sicht der 14- bis 29-Jährigen besser ab als andere Medien. Das zeigt die Markt-Media Studie best for planning 2014.

Größte Gruppe der Onlinenutzer sind Jugendliche

Das ausgeprägte Qualitätsimage der Tageszeitung hinterlässt auch im digitalen Zeitalter Eindruck bei den Jugendlichen. Vielleicht sind gerade deshalb die digital-affinen jungen Menschen die größte Nutzergruppe der Zeitungen online: 5,4 Millionen bzw. 36,7 Prozent der 14- bis 29-Jährige lesen jede Woche die Zeitung im Web. Zu diesem Ergebnis kommt eine ZMG-Sonderauswertung der AGOF internet facts 2014-12.

Aber auch die Digital Natives möchten trotz der Vorliebe für technische Plattformen nicht auf die gedruckte Zeitung verzichten. Zu diesem Schluss kommt zumindest eine empirische Untersuchung der Österreicherin Sabrina Kainrad: "Junge Erwachsene, die eine Zeitung lesen wollen, genießen den Prozess des Zeitungslesens, das bewusste Hinsetzen und das Gefühl, einmal kein technisches Gerät in der Hand zu haben".

Wall Street Journal wirbt um junge Leser

Es lohnt sich also für Zeitungsverlage, die junge Leserschaft weiter zu umgarnen. Mit seiner aktuellen und global ausgerichteten Werbekampagne „Make Time“ macht das Wall Street Journal (WSJ) genau das: die Reichweite in Richtung junge Zielgruppen ausbauen. Nicht Business-Größen im grauen Anzug sprechen für das Blatt, sondern Testimonials wie der Pop-Star Will.i.am von den „Black Eyed Peas“ oder US-Modeschöpferin Tory Burch machen sich für die renommierte Zeitung stark. Werbebotschafter, die der Zeitung eine Verjüngungskur verpassen sollen.

Warum die Zeitung gerade auch für das junge Publikum relevant ist, zeigt das Star-Aufgebot an Testimonials in digitalen Medien, Print-Motiven und auf Social-Media-Plattformen. Die Ausrede „keine Zeit“ lassen sie dabei nicht gelten. Selbst vielbeschäftigt, schaffen sich die erfolgreichen Unternehmer Freiraum für die Zeitungslektüre. Ihr Slogan: „People who don’t have time make time to read the Wall Street Journal“.