Lebensmittel am liebsten im stationären Handel

Zwar ist der Online-Handel ein enormer Wachstumsmarkt. Aber beim Kauf von Lebensmitteln ist der stationäre Handel unangefochten. Produkte des täglichen Bedarfs kaufen die Verbraucher am liebsten im Laden.

Bereits 2014 hatte die ZMG gemeinsam mit dem Düsseldorfer Konsumentenbüro eine Wirkungsstudie für den Lebensmittel-Einzelhandel vorgelegt. Sie hat Antworten darauf gegeben, was die Menschen zum Kaufen motiviert, welche Konsummotive wann wirksam sind und wo Händler ihre Werbung platzieren müssen, damit sie bei den Kunden die gewünschte Wirkung entfaltet.

Zwei Drittel kaufen Lebensmittel mehrmals wöchentlich

Nun hat die ZMG eine Neuauflage dieser Studie in Angriff genommen und erste Ergebnisse zum Einkaufsverhalten in der LEH-Branche vorgelegt. Dabei zeigt die repräsentative Befragung von 2.400 Personen, die im Haushalt für Einkäufe des täglichen Bedarfs zuständig sind, dass sich an den Einkaufsroutinen der Menschen zunächst gar nicht viel verändert hat: Wie vor drei Jahren geben zwei Drittel der Verbraucher an, dass sie mehrmals wöchentlich Lebensmittel einkaufen. 26 Prozent suchen einmal pro Woche einen Lebensmittelhändler auf. Insgesamt füllen 98 Prozent der Verbraucher mindestens wöchentlich ihre Vorratsschränke mit frischen Lebensmitteln.

Kaum Onlinekäufe von Lebensmitteln

Ist Online-Shopping in anderen Branchen kräftig im Wachstum, so trifft das laut Studie kaum für den LEH und die Produkte des täglichen Bedarfs zu. Der Anteil derjenigen, die ihre Lebensmittel im Internet bestellen, ist mit 6,6 Prozent nach wie vor sehr gering (2014: 5,3 Prozent). Zwar bescheinigt eine jüngst veröffentlichte Studie der Digitalagentur DigitasLBi dem Online-Versand für frische Lebensmittel ein enormes Entwicklungspotenzial. Aber nach wie vor ist der stationäre Handel hier unangefochten Spitzenreiter.

Größere Supermärkte sind die bevorzugten Einklaufsstätten

Die größeren Supermärkte sind die bevorzugten Kauforte für Lebensmittel. 81,7 Prozent der Verbraucher gehen hier shoppen (2014: 79,4). Dicht gefolgt von den Discountern (2017: 77,9 Prozent, 2014: 74,7 Prozent). Die Zahlen zeigen, dass der Einkauf beim stationären, gut sortierten Lebensmittelhändler binnen der letzten drei Jahre sogar noch an Attraktivität gewonnen hat. Die großen Verbrauchermärkte (2017: 29,9 Prozent, 2014: 34 Prozent) und Wochenmärkte haben als Einkaufsstätte für Lebensmittel dagegen etwas an Relevanz verloren.

Markenbekanntheit der Händler gestiegen

Bei der Markenbekanntheit konnten die meisten Händler im Vergleich zur Erstauflage der Studie zulegen. Den größten Sprung unter den Supermärkten macht Rewe mit einem Plus von zehn Prozentpunkten in der spontanen Markenbekanntheit auf jetzt 52 Prozent, gefolgt von Edeka (45%) und Kaufland (24%).

Die Discounter schneiden in Sachen Markenbekanntheit noch besser ab: Bei der spontanen Nennung führt Aldi das Ranking mit 75 Prozent an, es folgen Lidl (69%) und Netto (46%). Dass der Online-Handel mit Lebensmitteln noch wenig entwickelt ist, zeigt auch die geringe Markenbekanntheit entsprechender Händler. 28 Prozent der Befragten nennen Amazon als Versandadresse für Produkte des täglichen Bedarfs. Rewe hat auch hier seit 2014 deutlich um 15 Prozentpunkte zugelegt. 17 Prozent der Verbraucher ist die Supermarktkette als Online-Händler für Lebensmittel bekannt.