Lokaljournalistenpreis für Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung

Die Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung wird für ihre crossmediale Aufbereitung des Themas Geothermie mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis 2014 ausgezeichnet.

Die Jury des von der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgeschriebenen Deutschen Lokaljournalistenpreises hat sich unter den insgesamt 489 Einsendungen des Preisjahrgangs 2014 für einen ersten Preisträger sowie drei Zweitplatzierte entschieden. 

"Zerreißprobe" zu Geothermie

Die Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung erhält für ihr Infopaket „Zerreißprobe“ den ersten Preis. Fehlerhafte Geothermiebohrungen in der Region haben Schäden in Millionenhöhe verursacht. Die Lokalz eitung hat das zum Thema gemacht und den komplexen Stoff für ihre Leser übersetzt.

Die Redaktion der Sindelfinger Zeitung schnürt für ihre Leser ein crossmediales Infopaket zum Thema Geothermie. Sie nimmt die Ängste und Fragen ihrer Leser ernst, erklärt komplizierte technische Vorgänge und ordnet die einzelnen Fälle in größere Zusammenhänge ein, so die Begründung der Jury:

„Die Zeitung übersetzt das komplexe Thema und schnürt ein umfangreiches multi- und crossmediales Infopaket. Akribisch recherchierte und aufwändig gestaltete Themenseiten in der Print-Zeitung werden ergänzt durch eigene Infografiken für Print und Online, durch individualisierte Google-Karten, Animationen, Videos und digitale Zeitleisten im Internet. Als einzige Zeitung in Deutschland bietet die Zeitung ihren Lesern und Usern mit der „Zerreißprobe“ ein Online-Dossier zum Thema, es wird bis heute kontinuierlich aktualisiert. Eine kleine Zeitung zeigt vorbildlich, wie Lokaljournalismus im Zusammenspiel von Print und Online funktioniert.

Höchste Qualität in kleiner Lokalredaktion

Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments, Dr. Hans-Gert Pöttering, zeigt sich erfreut, dass die unabhängige Jury diesmal auch ein kleineres Blatt für den ersten Platz ausgezeichnet hat: „Qualitätsvoller Journalismus hängt nicht von der Größe der Redaktion ab. Es ist bemerkenswert, wie eine vergleichsweise kleine Redaktion ein derart kompliziertes Thema multimedial, leser- und nutzerfreundlich aufarbeitet.“

Der zweite Preis geht an drei Zeitungen: die Berliner Morgenpost, die Deister- und Weserzeitung und die Stuttgarter Zeitung. Alle drei haben das Thema Erster Weltkrieg aufgegriffen und es auf originelle und plakative Weise in ihre jeweiligen lokalen Zusammenhänge eingeordnet.

Seit 1980 zeichnet die Konrad Adenauer Stiftung mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis hervorragende journalistische Arbeit auf lokaler Ebene aus. Lokaljournalisten stellen den größten Anteil unter den Redakteuren an deutschen Tageszeitungen. Ihre herausragende Bedeutung soll mit dem Preis gewürdigt werden. Ausgezeichnet werden Einzelbeiträge zu beliebigen lokalen Themen, kontinuierliche Berichterstattung zu ausgewählten lokalen Themen, bürgernahe Redaktionskonzeptionen zu beliebigen Themen sowie engagierter Leserservice und leserfreundliche Aufmachung.