Medienvertrauen: Glaubwürdigkeit steigt

Das Vertrauen in die klassischen Medien ist ungebrochen hoch. Die Glaubwürdigkeit von Qualitätsmedien wie der Zeitung steigt sogar. Davon profitiert auch die Werbung.

Der Kampf um die Aufmerksamkeit von Mediennutzern treibt mitunter seltsame Blüten. Da werden Halbwahrheiten oder gar Erfundenes schon mal zum Geschäftsmodell. Aber: die Menschen wissen zu unterscheiden, welchen Quellen sie vertrauen und wo sie in Sachen Glaubwürdigkeit Abstriche machen müssen. Mit den Fake-News-Debatten ist das Bewusstsein für die unterschiedliche Qualität von Nachrichtenquellen sogar gestiegen. Konsumenten achten mehr als früher auf die Vertrauenswürdigkeit einer Quelle: 75 Prozent der Internetnutzer informieren sich zu aktuellen Nachrichten bewusst aus hochwertigen Quellen, zeigt die Teads-Studie „In News We Trust“ (2018).

Qualität ist wirksames Werbeumfeld

Das Umfeld beeinflusst auch die Werbewirkung.  Denn, so die Studie, ein qualitatives, vertrauenswürdiges Nachrichtenangebot schafft gleichzeitig ein wirksames Werbeumfeld. Wie gut man sich an eine Anzeige erinnert, wird für jeden dritten Deutschen (37 Prozent) maßgeblich von der Qualität des Umfeldes beeinflusst, in dem Werbebotschaften ausgespielt werden.

Wo Qualitätsjournalismus zu finden ist, wissen Mediennutzer. Die große Mehrheit vertraut auf die klassischen Medien: 65 Prozent der Deutschen halten die Informationen in Zeitungen und Zeitschriften, Hörfunk und Radio für glaubwürdig. Eine repräsentative Studie von infratest dimap im Auftrag des WDR belegt sogar, dass die Glaubwürdigkeit deutscher Medien von 2015 bis 2018 signifikant gestiegen ist – um satte 13 Prozent. Der Vertrauensgewinn gilt durchgängig für alle Altersgruppen und Bildungsschichten. Diese Tendenz bestätigen auch Umfragen des Forschungsprojekts „Medienvertrauen“ der Universität Mainz, die einen deutlichen Anstieg des Medienvertrauens seit 2015 zeigen.

71 Prozent vertrauen der Zeitung

Unter den privaten Medien genießen die Tageszeitungen die höchste Glaubwürdigkeit. 71 Prozent der Deutschen halten sie für glaubwürdig und vertrauen ihren Informationen. Die sozialen Medien rangieren in der Vertrauensskala auf dem letzten Platz: nur fünf Prozent halten Facebook oder Twitter für glaubwürdig. Selbst 82 Prozent der 18- bis 34-Jährigen, immerhin die stärkste Nutzergruppe, halten soziale Netzwerke für wenig glaubwürdig. Die WDR-Studie zeigt außerdem, dass dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk großes Vertrauen entgegengebracht wird (Radio 82 Prozent, Fernsehen 77 Prozent).

Wenn es um Informationen über lokale und regionale Themen geht, sind die Zeitungen das unangefochtene Informationsmedium Nr. 1. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung (38 Prozent) hält die Zeitung für das glaubwürdigste Medium. Mit deutlichem Abstand folgen die öffentlich-rechtlichen Medien (19 Prozent) und das Internet (12 Prozent). Privatfunk und kostenlose Anzeigenblätter (3 Prozent) reichen in puncto Glaubwürdigkeit nicht an die Zeitung heran. Auch aus diesem Grund sagen 64 Prozent der Bevölkerung, dass die regionale und lokale Tageszeitung (als Print- oder Onlineausgabe) zur Information über das Geschehen vor Ort unverzichtbar ist (ZMG-Zeitungsqualitäten 2018).

Download Infografik "Der Zeitung schenkt man Glauben"

Weitere Infografiken zu den "Zeitungsqualitäten 2018" finden Sie hier.