Medienvertrauen stabil

Die Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen bestätigt Vertrauen in Tageszeitungen, gleichzeitig weisen immer mehr Menschen "Lügenpresse"-Vorwürfe zurück.

Welchen Medien vertrauen die Menschen – und wie sehr verfangen „Lügenpresse“-Vorwürfe in der Gesellschaft? Die Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen erforscht das seit 2015 in einer langfristig angelegten repräsentativen Studie.

Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse der fünften Welle stellen den Tageszeitungen gute Noten aus: 65 Prozent der Bevölkerung vertrauen den regionalen Tageszeitungen, überregionale Zeitungen schätzen 55 Prozent der 1.200 Befragten als vertrauenswürdig ein. Die regionalen Titel bleiben damit stabil, die überregionalen legen im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent zu. Knapp vor den Tageszeitungen positioniert sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen, dem 67 Prozent vertrauen. Insgesamt halten 43 Prozent die etablierten Medien bei den wichtigen gesellschaftlichen Themen für glaubwürdig.

Gleichzeitig stellt die Mainzer Studie aber eine wachsende Polarisierung fest: 18 Prozent der Bevölkerung stimmen der Aussage „Die Bevölkerung in Deutschland wird von den Medien systematisch belogen“ zu, während 58 Prozent diesen „Lügenpresse“-Vorwurf zurückweisen – der höchste bisher gemessenen Werte zu dieser Frage (2016: 44 Prozent, 2018: 51 Prozent). Insgesamt weisen mehr Menschen als in den vergangenen Jahren Aussagen zurück, die den Medien absichtliche Manipulation und systematische Lüge vorwerfen.

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