Regionale Tageszeitung: Wachstum im Digitalen und steigende Zahlungsbereitschaft

Die Gattungsstudie „Zeitungsfacetten 2022“ der Score Media Group bescheinigt den digitalen Bezahlangeboten der regionalen Tageszeitungen ein deutliches Wachstum und der Online-Leserschaft eine hohe Werbeaffinität

Fast zwei Drittel (64 Prozent) der 5406 Befragten lesen mindestens einmal wöchentlich eine regionale Abozeitung. Allerdings ändern sich die Nutzungsgewohnheiten: Während die Print-Nutzung zurückgeht, legt Digital deutlich zu und liegt inzwischen fast gleichauf mit der Lektüre der gedruckten Ausgabe. Laut Score Media Group, dem nationalen Vermarkter regionaler Tageszeitungen, nutzen 40 Prozent der 15- bis 69-Jährigen regelmäßig die Online-Angebote der Regionalzeitungen. Vor allem E-Paper, die 25 Prozent lesen, haben mit einem Plus von 29 Prozent im Vergleich zu 2020 stark gewonnen.

Paid Content zunehmend akzeptiert

Mit der sechsten Auflage der Gattungsstudie „Zeitungsfacetten“ gibt Score Media einen positiven Ausblick auf die künftige Finanzierung des lokalen Journalismus. Bereits heute nutzen 45 Prozent der Online-Leserinnen und -Leser das kostenpflichtige Angebot ihrer regionalen Tageszeitung. Von allen Befragten tun dies 18 Prozent, das bedeutet ein deutliches Plus von 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Bereitschaft, für guten Content auch im Web zu bezahlen, ist damit laut Studie stark gestiegen.

Interessant ist der Blick in die Altersgruppen: 33 Prozent der E-Paper-Nutzer sind laut Studie zwischen 22 und 35 Jahre alt, bei den Nutzern exklusiver Inhalte hinter der Paywall gehören 36 Prozent zu dieser Altersgruppe. Bei der zahlenden Print-Leserschaft dominieren dagegen die Generation X (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die Baby Boomer (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Über alle Altersgruppen hinweg begründet eine deutliche Mehrheit (64 Prozent der Paid-Nutzenden) ihre Zahlungsbereitschaft für Online-Zeitungsinhalte damit, dass guter Journalismus auch im Web seinen Preis habe. So geben 65 Prozent der Online-Abonnenten mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung aus, 40 Prozent über 20 Euro.

Wer zahlt, nutzt die Zeitung intensiver

Wer für die Online-Nutzung bezahlt, nutzt das Zeitungsangebot deutlich häufiger als Gratisleser. 44 Prozent der zahlenden Digitaluser gehen täglich auf die Website ihrer regionalen Tageszeitung, während das nur 39 Prozent der Nicht-Zahlenden tun. Außerdem stöbern sie dort sehr viel länger als die nicht-zahlende Leserschaft. 65 Prozent der Digital-Abonnenten verbringen täglich mindestens eine Viertelstunde mit der Zeitungslektüre, zehn Prozent sogar mindestens eine Stunde (Nicht-Abonnenten: 43 bzw. 2 Prozent). Vor allem die regionale Berichterstattung ist gefragt: 81 Prozent der Paid Online-User bezahlen, um relevante Infos aus der Umgebung zu erhalten.

Größeres Interesse an Werbung

Wer für die Zeitungsinhalte im Web bezahlt, hat auch ein gesteigertes Interesse an Werbung. 60 Prozent (vs. 47 Prozent) sind an Beilagen und Prospekten interessiert, 59 Prozent (vs. 45 Prozent) an Kleinanzeigen und 52 Prozent (vs. 34 Prozent) an Anzeigen örtlicher Unternehmen. Insgesamt schenken Digital-Abonnenten und -Abonnentinnen damit laut Studie sowohl den redaktionellen als auch den werblichen Inhalten ihrer Regionalzeitung deutlich mehr Aufmerksamkeit als Gratisnutzer.

„Die deutlich wachsende Zahlungsbereitschaft für digitale Inhalte verspricht, auch im Internet über Abos einen entscheidenden Beitrag zur Refinanzierung von hochwertigem Lokaljournalismus leisten zu können“, kommentiert Carsten Dorn, Geschäftsführer der Score Media Group, die Ergebnisse der „Zeitungsfacetten 2022“. Die hohe Werbeaffinität der zahlenden Leserschaft mache das Paid-Content-Umfeld zudem für Werbungtreibende hochattraktiv.

Download Ergebnischart "Zeitungsfacetten 2022"

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