Regionalzeitungen bringen neue Vermarktungsorganisation auf den Weg

Die zehn führenden deutschen Regionalverlagsgruppen wollen noch in diesem Jahr gemeinsam einen neuen Print- und Crossmedia-Vermarkter an den Start bringen.

Die Gesellschafter und Geschäftsführer der zehn führenden Regionalverlagsgruppen haben eine gemeinsame Absichtserklärung zur Gründung einer neuen Vermarktungsgesellschaft unterzeichnet. Ziel des "Projekt Lotus" ist die Schaffung einer gewichtigen Stimme für die regionalen Verlage im nationalen Werbemarkt.

Der neue Vermarkter soll mit einem umfassenden Vermarktungsmandat für das nationale Geschäft aller angeschlossenen Verlage ausgestattet werden.

Zehn Verlage am Start

Gründungsverlage des neuen Vermarkters sind die Funke Mediengruppe, die Madsack Mediengruppe, die DuMont Mediengruppe, die Südwestdeutsche Medienholding, die Verlagsgruppe Ippen, die Rheinische Post Mediengruppe, die Mediengruppe Pressedruck, Medien Union, Verlagsgruppe Rhein Main und RheinMainMedia.

Weitere Verlage sind eingeladen, sich dem Vermarkter anzuschließen. Bereits jetzt verfügt der neue Zusammenschluss flächendeckend über eine Reichweite von rund 30 Millionen Lesern in Deutschland und ist damit einer der größten Printvermarkter Deutschlands. Das Produktportfolio für Werbetreibende soll von Anfang an crossmedial aufgestellt sein und kontinuierlich ausgebaut werden.

Regionale Zeitungen in der Vermarktung stärken

Sprecher der Projektgruppe sind Christoph Rüth, Geschäftsführer der Madsack Gruppe, und Herbert Dachs, Verlagsleiter der Augsburger Allgemeinen Zeitung. „Es ist unser Ziel, mit unserem Angebot jeden deutschen Haushalt bis in jeden Winkel der Republik zu erreichen“, erklärt Christoph Rüth. „Wir wollen einen schlagkräftigen Verbund starker regionaler Zeitungsmarken mit hoher Qualität, die flexibel und kundenorientiert aus einer Hand gesteuert und vermarktet werden.“ Die Kombination aus maximaler Reichweite mit regionaler Aussteuerbarkeit und starken, etablierten Zeitungsmarken sei im deutschen Werbemarkt bislang einzigartig.

Entwickelt wurde das Konzept von Vertretern der beteiligten Verlage, die auch bereits in Medienhaus Deutschland (MHD) und Nielsen Ballungsraum Zeitungen (NBRZ) organisiert sind. Die gemeinsame Erklärung zur Anbahnung des Gesellschaftervertrags war nun der erste Meilenstein auf dem Weg zum neuen Vermarkter.

Laufendes operatives Geschäft unberührt

Das laufende operative Geschäft von MHD und NBRZ bleibe davon unberührt, teilt die Projektgruppe mit. Alle Verträge für das laufende und zukünftige Geschäftsjahr behalten uneingeschränkt ihre Gültigkeit. Die bisherigen Produkte und Angebote haben weiterhin Bestand.

„Dass diese leistungsstarken Medienmarken sich zusammengefunden haben, um gemeinsam etwas Großes zu schaffen, ist ein deutliches Signal, auf das der Markt lange gewartet hat. Wir bieten auch allen anderen Regionalverlagen an, auf den fahrenden Zug aufzuspringen“, erklärt Herbert Dachs. „Wir haben die einmalige Chance, den Werbemarkt nachhaltig zu verändern, wenn alle an einem Strang ziehen.“

Vorbehaltlich der Prüfung im Kartellrechtsverfahren sowie weiterer üblicher Vollzugsbedingungen soll die Gesellschaft noch in diesem Jahr gegründet werden.