Sorgen, Zustimmung und ein hoher Informationsbedarf

Corona-Studie zeigt, wie die Bundesbürger die aktuelle Situation wahrnehmen

Für 77 Prozent ist das Corona-Virus das beherrschende Kommunikationsthema im Alltag. Acht von zehn Bürgern empfinden die derzeitige Atmosphäre als merkwürdig, sie haben Angst (41 Prozent) oder fühlen sich verunsichert (39 Prozent). Schließlich ist auch so gut wie jeder persönlich betroffen von den Auswirkungen der Corona-Pandemie: Am häufigsten sind Kontakteinschränkungen im familiären Umfeld (77 Prozent) und die Sorge um Risikopatienten in der eigenen Familie oder im nahen Umfeld (52 Prozent). Beruflich ist jeder Zweite direkt von den Veränderungen betroffen, sei es durch Homeoffice, Kurzarbeit oder unbezahlten Urlaub im Betrieb.

Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung zu den Einschätzungen der Bevölkerung rund um die Corona-Krise, die die ZMG Zeitungsmarktforschung im Auftrag des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) zwischen dem 27. und 31. März 2020 unter 2.000 Bundesbürgern durchgeführt hat.

Breite Zustimmung zu Maßnahmen der Regierung

Die Einschätzung der Corona-Folgen ist in der Bevölkerung differenziert. Von einem langanhaltenden Wirtschaftsabschwung gehen 70 Prozent der Befragten aus, 64 Prozent sind zuversichtlich, dass die momentane Einschränkung der Freiheitsrechte nur vorübergehend ist.

Vermutlich auch deshalb finden die von der Bundesregierung und den Landesregierungen verhängten Infektionsschutz-Maßnahmen mehrheitliche Zustimmung in der Bevölkerung. 49 Prozent bewerten sie als „genau richtig“, 38 Prozent finden sie eher zu wenig und nur acht Prozent beurteilen die Maßnahmen als etwas zu viel bzw. übertrieben (4 Prozent). Immerhin könnten aus der Krise auch positive Folgen resultieren, so rechnen 62 Prozent damit, dass das regionale Umfeld an Bedeutung gewinnt und 36 Prozent sind der Meinung, dass die Menschen durch die Corona-Pandemie enger zusammenrücken werden.

Gestiegener Informationsbedarf

Das eigene Informationsverhalten haben die meisten Menschen angesichts der Covid19-Bedrohung deutlich verändert. 63 Prozent geben an, sich aktuell häufiger bzw. sehr viel häufiger als zuvor zu informieren. Vor allem die regelmäßige Suche nach neuen Nachrichten hat zugenommen. So informieren sich 32 Prozent mindestens ein- bis zweimal am Tag, 58 Prozent suchen immer wieder im Tagesverlauf nach aktuellen Informationen – von den Zeitungslesern tun dies sogar 66 Prozent.

Die gedruckten und digitalen Zeitungsangebote haben in der Bevölkerung insgesamt einen hohen Stellenwert als Nachrichtenquelle, 48 Prozent der Gesamtbevölkerung und 69 Prozent der Zeitungsleser nutzen sie regelmäßig als zuverlässige Informationsquelle zu Corona. Auch im Social-Media-Umfeld sind die Zeitungen ein wesentlicher Inputgeber: 64 Prozent der Gesamtbevölkerung und 72 Prozent der 16- bis 29-Jährigen sind in sozialen Netzwerken schon auf Zeitungsberichte zum Corona-Virus aufmerksam geworden.

Download der Charts zur ZMG-Corona-Studie 2020