Studie: Nachrichtenkonsum im Internet

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Für die große Mehrheit der Deutschen ist das Internet eine tägliche Informationsquelle. 78 Prozent informieren sich dort auf Nachrichtenseiten und Apps über aktuelle Ereignisse, 44 Prozent via Social Media.

Allerdings fällt es vielen Menschen zunehmend schwer, angesichts der Fülle an Nachrichten im Netz den Überblick zu bewahren: Die Hälfte (50 Prozent) fühlt sich davon häufig überfordert. 58 Prozent wissen oft nicht, welchen Nachrichten im Internet sie vertrauen können.

Klassische Medien, die den Nachrichtenstrom kanalisieren und Orientierung geben, liegen im Netz vorn. Sie sind erste Anlaufstelle für Informationssuchende: 47 Prozent informieren sich in der Regel über Webseiten und Apps von klassischen überregionalen, lokalen oder internationalen Printmedien. Das zeigt eine repräsentative Befragung des Digitalverbands Bitkom zum Nachrichtenkonsum im Internet von Mai 2024.

In welcher Form Nachrichten am liebsten konsumiert werden, ist auch eine Frage des Alters: Ältere lesen lieber, Jüngere schauen Bilder oder Videos an. 48 Minuten Online-Nachrichtenkonsum pro Tag – ein Viertel der Internetznutzerinnen und -nutzer liest sogar mehr als eine Stunde – zeigten ein grundsätzlich hohes Interesse der Menschen am Zeitgeschehen, schlussfolgert die Bitkom-Studie.

Medienkompetenz stärken

Dass nicht alle Nachrichten im Internet der Wahrheit entsprechen, ist den meisten Menschen sehr bewusst. Zwei Drittel geben an, dass ihnen im vergangenen Jahr bewusste Desinformation und Falschmeldungen aufgefallen sind. Die Gefahren von Desinformation sind weitreichend: 85 Prozent sind der Meinung, dass Falschmeldungen den gesellschaftlichen Zusammenhang zerstören, 76 Prozent glauben, dass sie den Einfluss extremer Parteien fördern. Auch deshalb sprechen sich 90 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer für verstärkte Medienkompetenz-Initiativen aus. Bereits in der Schule sollte gelehrt werden, wie man Falschmeldungen und Fake-News identifizieren kann.

Ein weiteres Anliegen der Menschen ist die Transparenz beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus. 92 Prozent sprechen sich dafür aus, dass gekennzeichnet wird, wenn KI an der Erstellung von Nachrichten beteiligt war. Die Mehrheit sieht in KI ein zweischneidiges Schwert: Sie kann helfen, Fake News zu entlarven und den Überblick zu behalten, birgt aber auch das Risiko der Manipulation.

Mehr zur Bitkom-Studie gibt es hier.