Zahlungsbereitschaft für Paid-Content-Angebote steigt

„International Paid Content Summit“: 70 Prozent der Verlage sehen wachsende Akzeptanz von digitalen Bezahlangeboten.

Leser sind immer häufiger bereit, für digitale Inhalte auch Geld zu bezahlen. Auf dem von Axel Springer zum fünften Mal durchgeführten „International Paid Content Summit“ am 7. und 8. Februar in Berlin hatten sich 80 Experten führender internationaler Medienhäuser über ihre Erfahrungen mit Bezahlangeboten ausgetauscht. Bei einer Umfrage unter den Teilnehmern gaben 70 Prozent an, dass die Zahlungsbereitschaft der Leser im vergangenen Jahr weiter gestiegen sei.

Dazu Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender Axel Springer SE: „Die Debatte um Fake News hat im vergangenen Jahr den Wert von Qualitätsjournalismus und die damit verbundene Akzeptanz von Paid Content sehr positiv beeinflusst. Wenn Facebook und Google ihre Ankündigungen endlich wahr machen und Bezahlangebote auf ihren Plattformen integrieren, haben wir 2018 den nächsten Meilenstein erreicht.“

Zusammenarbeit mit Plattformen nicht zufriedenstellend

In der Kooperation mit Google und Facebook sehen die Paid-Content-Experten von 33 internationalen Medienmarken großes Potenzial für den Vertrieb von Digitalabos. Allerdings sei die Zusammenarbeit noch nicht zufriedenstellend, wobei Google ein deutlich kooperativereres Verhalten zugeschrieben wird als Facebook.

„Die Teilnehmer sind sich einig, dass in der Kooperation mit den Plattformen großes Potenzial liegt. Als Vertriebsweg können sie für Paid Content zukünftig noch eine zentrale Rolle spielen. Allerdings klafft zwischen gut gemeinten Ankündigungen und tatsächlichen Handlungen noch eine große Lücke. Jetzt ist es an der Zeit, dass die Plattformen ihre Ankündigungen endlich auch in die Tat umsetzen.", so Stefan Betzold, Managing Director Bild Digital.

Qualitätsinhalte und Einfachheit sind der Schlüssel

Schlüsselfaktoren bei der Weiterentwicklung der Bezahlangebote sind in diesem Jahr laut Umfrage vor allem die Optimierung der „User Flows" (86 Prozent Zustimmung), Investitionen in journalistische Inhalte (78 Prozent) und mehr Datenkompetenz in den Redaktionen (77 Prozent). Jon Slade, Chief Commercial Officer der Financial Times ergänzte einen weiteren Erfolgsfaktor für 2018: „Manchmal verkomplizieren wir unsere Angebote an die Nutzer. Daher wird Einfachheit der Schlüssel sein.“

Neben Bild und Welt nahmen am Paid Content Summit auch Medienmarken wie Aftonbladet, Financial Times, Le Monde, New York Times, Süddeutsche Zeitung und Wall Street Journal an der Konferenz teil.

Download Grafik: Umfrage Paid Content Summit 2018