Umfrage zur Glaubwürdigkeit der Medien: Zeitungen legen zu

In Zeiten von Fake News ist im Ranking des Vertrauens in Medien ein starker Trend zu etablierten Qualitätsmedien erkennbar. Ganz vorne rangieren die Tageszeitungen. Dies zeigen der aktuelle GPRA-Vertrauensindex und eine Studie der Forschungsgruppe Wahlen.

Im Vergleich zur letzten GPRA-Umfrage in 2012 ist das Vertrauen in fast alle Tageszeitungen weiter angestiegen. Laut dem GPRA-Vertrauensindex 2016 genießt das Handelsblatt das höchste Vertrauen und belegt mit 83 Prozent den ersten Platz. Auf Platz zwei landet mit 79 Prozent die Süddeutsche Zeitung - im Vergleich zu März 2012 nahm das Vertrauen in die SZ um 11 Prozentpunkte zu. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung erzielt einen Wert von 78 Prozent (+7 Prozentpunkte). Die Welt schafft es mit 68 Prozent auf Platz 6 (+2 Prozentpunkte).

Mit diesen Ergebnissen belegt die Gesellschaft der PR- und Kommunikationsagenturen in Deutschland e.V. (GPRA) ein wachsendes Vertrauen der deutschen Bevölkerung vor allem in Tageszeitungen und etablierte Wirtschaftsmedien. Dem GPRA-Vertrauensindex liegt eine Umfrage unter 1.009 Personen vom 17. bis 24. November 2016 zugrunde. Die Ergebnisse bilden einen repräsentativen Status Quo der Vertrauensentwicklung in der deutschen Bevölkerung.

Auch Regionalzeitungen genießen höchste Glaubwürdigkeit

Ähnlich erfolgreich in Sachen Glaubwürdigkeit sind die Regionalzeitungen. In einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen bewerteten die Studienteilnehmer auf einer Skala zwischen -5 (überhaupt nicht glaubwürdig) und +5 (sehr glaubwürdig) die Glaubwürdigkeit der einzelnen Mediengattungen. Regionale Tageszeitungen erzielten mit +2,5 den höchsten Glaubwürdigkeitswert, dicht gefolgt von den überregionalen Titeln wie FAZ und Süddeutsche Zeitung mit jeweils +2,2.

Öffentlich-rechtliche Sender genießen weniger Vertrauen als die Tageszeitungen und erreichten einen Glaubwürdigkeitswert von +1,9. Noch geringer ist das Vertrauen in private TV-Sender, sie liegen auf der Skala bei +/- 0,0. Soziale Medien wie Twitter bilden mit -1,5 Glaubwürdigkeitspunkten das Schlusslicht.

Auch die Unterscheidung nach Altersgruppen zeigt für die Regionalzeitungen ausgezeichnete Glaubwürdigkeitswerte. Die regionalen Blätter genießen bei den 16- bis 29-Jährigen gemeinsam mit den überregionalen Zeitungen die höchste Glaubwürdigkeit aller Medien (beide +2,5). Und auch, wenn soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook von den 16- bis 29-Jährigen eifrig genutzt werden - Vertrauen wird ihnen kaum geschenkt. Twitter und Facebook landen bei den 16- bis 29-Jährigen mit einem Glaubwürdigkeitswert von -1,5 ganz weit hinten.

Diese Ergebnisse aus dem November 2016 decken sich mit den Umfrageergebnissen ähnlicher Studien aus diesem Jahr. Der befürchtete Glaubwürdigkeitsverlust deutscher Qualitätsmedien ist demnach nicht eingetreten.