Boris Schramm: „Print hat einen erstaunlich hohen Wirkungsbeitrag“

Printwerbung leistet einen funktionalen Beitrag zur Werbewirkung von Kampagnen und Zeitungen sind nach wie vor eine der stärksten Mediengattungen: Group M-Manager Boris Schramm sieht keine generelle Krise von Print.

Auch wenn Digital in aller Munde ist und sich der Markt dynamisch entwickelt, schmälert das nicht die Bedeutung von gedruckter Werbung. Mediaagenturen halten nach wie vor große Stücke auf Zeitungen und Zeitschriften und beschäftigen sich intensiv mit Print. Das äußert Boris Schramm, Managing Director von Group M, im Interview mit der Fachzeitschrift Horizont (21/2016 vom 25. Mai 2016, S. 14/15). 

Es gehe überhaupt nicht um Digital versus Print, da hinter beiden Kanälen völlig unterschiedliche Geschäftsmodelle stehen, die nicht nach den gleichen Regeln funktionierten. Daher sei auch nicht die Transformation von Print in Digital das Gebot der Stunde, sondern eine integrierte Content-Strategie. Die Verlage seien gut beraten, in beide Bereiche, also auch in Print, zu investieren.

„Print funktioniert hervorragend“

In einer generellen Krise sieht Schramm weder die Verlage noch ihr Werbegeschäft. Denn Print funktioniere nach wie vor hervorragend, und zwar sowohl für die Verlage wie für die Werbungtreibenden. Die Tageszeitungen seien eine der renditestärksten Mediengattungen überhaupt „und daran wird sich meiner Meinung nach so schnell auch nichts ändern“, zumal er bei den regionalen Tageszeitungen „quer durch die Republik relativ viel Bewegung auf der Produktseite“ sehe, so Schramm.

Tageszeitungen spielen zentrale Rolle

Auch die Werbungtreibenden wissen die Werbewirkung von Print nach wie vor zu schätzen. Eigene Forschungen belegten, dass Print häufig einen erstaunlich hohen Wirkungsbeitrag habe, so Schramm. „Wenn es eine Branche gibt, die ganz besonders auf die Effizienz ihrer Werbemaßnahmen schaut, dann der Lebensmitteleinzelhandel. Für Aldi und Co. spielen Tageszeitungen nach wie vor eine ganz zentrale Rolle, zum Teil haben sie ja auch Budgets in dieses Medium zurückverlagert. Das ist natürlich ein starkes Argument für Tageszeitungen.“

Nun gelte es für die Verlage, den unersetzlichen funktionalen Werbewirkungs-Beitrag von Print mit entsprechenden Studien zu untermauern und den Wirkungsprozess zu erklären, meint Schramm.

Weitere Informationen:

10 Argumente für die Zeitungen

Zeitungsqualitäten 2016

Infografiken zu den Zeitungsqualitäten