Deutscher Werberat meldet weniger Fälle

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Unternehmen werben verantwortungsvoll: Das ist die Bilanz des Deutschen Werberats zum ersten Halbjahr 2023

Das Selbstkontrollorgan der deutschen Werbewirtschaft hat laut Mitteilung im ersten Halbjahr 2023 über 203 Fälle und damit über rund sieben Prozent weniger entschieden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zudem wurden fünf Rügen in den ersten sechs Monaten ausgesprochen, das ist  eine weniger als im ersten Halbjahr 2022.

Der Werberat sieht in den Zahlen einen Trend, der sich seit einigen Jahren abzeichnet: Werbende Unternehmen würden sensibler mit Motiven umgehen. Vor allem der Vorwurf der geschlechterdiskriminierenden Werbung sei mit 18 Prozent weniger Fällen besonders stark zurückgegangen.

Die Zahl der Einzelbeschwerden sank um neun Prozent auf 353 (Vorjahreszeitraum: 388) und nahm damit das fünfte Jahr in Folge ab. Die Zahl der Fälle,in denen der Werberat entschied, lag mit 203 Fällen auf dem Niveau von 2015 (200 Fälle). Mit 67 Beschwerdefällen lag die Werbung auf digitalen Plattformen auch in den ersten sechs Monaten 2023 vorn. 37 Fälle kamen aufgrund von Beschwerden über Werbung im Handel zustande. Diese Branche schaltet die meiste Werbung in Deutschland.

„Der Beschwerdepeak aus der Coronazeit ist Vergangenheit und die Zahlen normalisieren sich, hinzu kommt die gestiegene Sensibilität der Unternehmen beim Thema Sexismus“, kommentiert der Vorsitzende des Werberats, Thomas Hinderer, die Halbjahresbilanz. Gerade die kleineren, werblich oftmals weniger professionell betreuten Betriebe haben die Zeichen der Zeit erkannt und vermeiden zunehmend, mit frauenherabwürdigender Werbung negative Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen“, sagt er weiter.