Die Möglichkeiten des Digitalen

Print- und Onlineausgaben profitieren voneinander und vermitteln Glaubwürdigkeit. Zeitungsverlage sollten das Digitale als Freund verstehen, sagt Marktforscher Jens Lönneker im Interview.

Der Journalismus wird von neuen multimedialen Formen erobert. Lokalzeitungen setzen nicht mehr nur auf das geschriebene Wort, sondern experimentieren mit Apps, mit multimedialen Reportagen, mit Videos oder Augmented Reality.

Im Gespräch mit der drehscheibe-Redaktion erläutert Jens Lönneker, Gründer und Leiter des Marktforschungsinstituts Rheingold Salon, die Vorteile dieser zusätzlichen Kanäle für Zeitungsverlage. Dank elektronischer Medien sind Zeitungen rund um die Uhr hochaktuell und können komplizierte Themen auf unterschiedlichste Weise aufarbeiten und verständlicher machen. Außerdem können sie ihre Kernkompetenz, die im Lokalen und Regionalen liegt, digital weiter ausbauen.

Verlage müssten das Digitale als Freund verstehen, so Lönneker weiter. Denn die Printausgabe profitiere von einem ständig aktualisierten Online-Auftritt im gleichen Maße wie die Online-Ausgabe von einer seriösen Printausgabe. Beide vermitteln die Glaubwürdigkeit des Verlages. 

Mit einer digitalen Grundlagenstudie hat Rheingold Salon die Wechselwirkungen zwischen Print- und Onlineauftritt der Zeitung belegt. Das Ergebnis der qualitativen Studie: Die Zeitungen spielen ihre Stärken, auch in der Wahrnehmung der Leser, digital aus. Kernkompetenzen wie Glaubwürdigkeit und Gründlichkeit attestieren die Leser auch den Onlineangeboten der Blätter. Gleichzeitig sind die Zeitungen im Internet aktueller und emotionaler.