Die Zeitung ist für Jugendliche das glaubwürdigste Medium

JIM-Studie 2014 zur Mediennutzung Zwölf- bis 19-Jähriger: Junge Menschen vertrauen der Zeitung mehr als allen anderen Mediengattungen.

Die heutige Medienlandschaft konfrontiert Jugendliche oftmals mit verschiedenen Sichtweisen und kontroversen Darstellungen zu unterschiedlichsten Themen. Die Einschätzung und Bewertung der Seriosität von Informationsquellen und deren Vertrauenswürdigkeit hat darum große Bedeutung. Ein Indikator, um Medienimages aus Sicht der Jugendlichen zu beschreiben, ist daher die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Mediengattungen.

Im Zweifel für die Zeitung

In der JIM-Studie 2014 (Jugend, Information, (Multi-) Media) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, die heute in Mannheim der Öffentlichkeit präsentiert wurde, wurde das Image verschiedener Mediengattungen hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit und Glaubwürdigkeit untersucht.

Die Jugendlichen gefragt, welchen Medien sie im Falle einer widersprüchlichen Berichterstattung am ehesten Glauben schenken würden – dem Radio, dem Fernsehen, dem Internet oder der Tageszeitung? In diesem Szenario vertrauen 40 Prozent der befragten Zwölf- bis 19-Jährigen der Berichterstattung der Tageszeitungen, gut ein Viertel entscheidet sich für das Fernsehen (26 %). Radiomeldungen sind für 17 Prozent am vertrauenswürdigsten, während der Internetberichterstattung mit 14 Prozent am wenigsten Vertrauen entgegengebracht wird.

Mit steigender Bildung steigt auch das Vertrauen in die Zeitung

Bei der Betrachtung der verschiedenen Altersgruppen wird deutlich, dass die älteren Jugendlichen besonders stark auf die Glaubwürdigkeit der Tageszeitung setzen (18-19 Jahre: 47%). Auch Jugendliche mit höherer Bildung brechen eine Lanze für die Zeitung: fast die Hälfte der Gymnasiasten hat größtes Vertrauen in das klassische Medium.

Damit spielt die Zeitung spielt ihre traditionelle Stärke auch bei den Heranwachsenden aus: ihre Glaubwürdigkeit, die Leser sowohl den Print- wie den Onlineangeboten der Blätter attestieren. Das hat jüngst eine digitale Grundlagenstudie von Rheingold Salon zum Informationsverhalten im Internet dokumentiert.

Glaubwürdigkeit der Zeitung konstant hoch

Die Frage nach der Glaubwürdigkeit verschiedener Medien greift die JIM-Studie seit 2005 in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf. Die Ergebnisse zeigen, dass Jugendliche trotz extremer Digitalisierung des Alltags in dieser Frage sehr konservativ urteilen. Sowohl Tageszeitung (2005: 42 %), Fernsehen (2005: 28 %) als auch Internet (2005: 16 %) weisen in den letzten neun Jahren relativ konstante Werte hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit auf, nur das Radio (2005: 10 %) hat sieben Prozentpunkte dazu gewonnen.

Die Studienreihe JIM (Jugend, Information, (Multi-) Media) wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1998 jährlich in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Jugendlichen in Deutschland ab. Für die Befragung wurden 1.200 Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren im Frühsommer 2014 telefonisch befragt.

Chart zur JIM-Studie 2014

www.mpfs.de