„Ich liebe gedruckte Zeitungen“

Sascha Hanke, CCO and Co-Owner häppy und ADC-Vorstand (Fachbereich Werbung), ist seit über 10 Jahren Mitglied der „Die Zeitungen. Awards.“-Jury und leidenschaftlicher Zeitungsleser (und Schallplattensammler). In diesem Jahr hatte er den Jury-Vorsitz inne bei „Anzeige des Jahres“ und „New(s)comers Best“. Foto: Häppy

Was die Zeitungen und den diesjährigen Kreativwettbewerb der Zeitungen für ihn so besonders machen, gibt Sascha Hanke im Interview preis. Er ist CCO der Agentur häppy, ADC-Vorstand und Juryvorsitzender der BDZV-Wettbewerbe „Die Zeitungen. | Awards“.

Was bedeutet für Sie Zeitungswerbung – print wie auch digital - und was ist das Besondere an ihr?

Ich liebe gedruckte Zeitungen. In meiner Kindheit lag bei meinen Eltern immer eine Rheinische Post auf dem Tisch. Und ich liebe Werbung in Zeitungen. Als Junior-Texter gewann ich meinen allerersten Kreativpreis mit einer Idee für eine TZ-Kampagne für mehr Zivilcourage hier bei „Die Zeitungen“. Das war Ende der 90er – kurz vor meinem Sprung nach Hamburg zu Springer & Jacoby, wo ich für McKinsey und Moët Hennessy weitere Anzeigenkampagnen entwickeln durfte. Die Vorfreude auf die großformatigen Andrucke, der Duft der Druckerschwärze, das Rascheln des Zeitungspapiers beim Umblättern – ich liebe das einfach. Bis heute. Auch digital ist Zeitungswerbung natürlich etwas Besonderes, denn die Zeitungen sind neben Fernsehen und Radio die wichtigste Informationsquelle der Menschen in der Corona-Krise und genießen hohe Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Dennoch: Weil das Digitale allgegenwärtig ist, sehnen wir uns immer mehr nach Erfahrungen, die haptischer sind. So lässt sich auch das weltweite Comeback der Schallplatte erklären. Aber das ist ein anderes spannendes Thema.

Wie bewerten Sie die diesjährigen Einreichungen zum Wettbewerb New(s)comers Best und die Leistungen der Nachwuchskreativen?

Von bis war alles dabei. Insgesamt hätte es gerne etwas mehr sein können: mehr Qualität, mehr Quantität. Aber es war ein besonderes Jahr für uns alle. Ich denke, die meisten von uns hatten in diesem verrückten und vertrackten Jahr andere Sorgen, als Kreativwettbewerbe zu beschicken, oder? Im Ergebnis haben meine Jurykolleg*innen und ich keine der eingereichten Arbeiten mit Gold prämiert. Leider! Obwohl wir eigentlich immer eine sehr spendable Jury sind und auch mit Sonderpreisen nie geizen. Aber optimistisch und positiv wie ich nun mal bin, freue ich mich schon jetzt auf noch mehr – und noch bessere – Einsendungen beim kommenden New(s)comers Best 2021!

Was geben Sie jungen Kreativen – in der Ausbildung oder frisch im Job – mit auf den Weg?

Ach, meistens ist das so eine Mischung aus meinem Ex-Chef Jean-Remy von Matt und meinem Lieblingsspirituellen Eckhart Tolle. Einerseits kommt Qualität von Qual, sprich: Von nix kommt nix und man muss sich schon verdammt nochmal anstrengen, um auf herausragende Ideen zu kommen. Andererseits muss man aufpassen, dass man nicht verbrennt, wenn man für etwas brennt. Erfolgreich zu sein macht eben nicht immer glücklich. Aber glücklich zu sein macht immer erfolgreich.

Welche Zeitungsanzeige hat Sie in letzter Zeit positiv überrascht?

Abgesehen von der aktuellen #ichglaubeshackt-Anzeige für unseren Kunden Rügenwalder Mühle, die von der Jury zum Monatssieger April gewählt wurde (ein bisschen Eigenwerbung muss sein!), gibt es da eine vielfach prämierte Kampagne, die mich jedes Mal begeistert, wenn ich sie sehe und die letzte Woche auch mit einem Effie in Gold ausgezeichnet wurde: die LBBW-Kampagne „Ihr Business ist unser Business“ von Scholz & Friends. Großartig (und großformatig!) getextet. Aufmerksamkeitsstark. Und im nicht ganz einfachen Bereich der „B2B-Kampagnen“ schlicht und ergreifend zum Niederknien.

Das Interview ist im Dezember 2020 erschienen im Print-Newsletter "Die Zeitungen".

Mehr zu den Wettbewerben "Die Zeitungen. Awards" erfahren Sie hier.