Regionalzeitungen sind am glaubwürdigsten

Die Forschungsgruppe Wahlen zeigt in einer Studie für das ZDF, dass die Zeitungen von allen Medien das größte Vertrauen genießen.

Vertrauen in die Mediengattung und die eigene Medienmarke ist für Anbieter von journalistischen Inhalten von großer Bedeutung. Nicht umsonst ist die Glaubwürdigkeit von Medien immer wieder Untersuchungsgegenstand. Jüngstes Beispiel ist eine von der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF im Juni 2015 durchgeführte Studie zur Glaubwürdigkeit der verschiedenen Mediengattungen aus Sicht ihrer Nutzer.

Spitzenreiter Tageszeitung

Klares Ergebnis: Spitzenreiter bei der Glaubwürdigkeit sind die Tageszeitungen, allen voran die regionalen Tageszeitungen. Sie erreichen auf einer Skala von minus fünf bis plus fünf den Wert +2,5 und genießen damit das größte Vertrauen aller Medien. Ähnlich hoch bewerten Mediennutzer die Vertrauenswürdigkeit der überregionalen Tageszeitungen mit +2,4. Es folgen die wöchentlichen Nachrichtenmagazine (+2,2) und die öffentlich-rechtlichen Sender (+2,0).

Als Informationsquelle unverzichtbar

ZDF-Intendant Thomas Bellut kommentiert die Führungsposition der Tageszeitungen in einem F.A.Z.-Kommentar als „beeindruckend“ und konstatiert: „Sinkende Auflagen haben nichts mit einem Vertrauensverlust zu tun, sondern offenbar mit einem veränderten Nutzungsverhalten“. Die hohen Vertrauenswerte für die Zeitungen zeigten, dass sie von der großen Mehrheit der Deutschen als glaubwürdig angesehen werden und weiterhin unverzichtbar sind.

Beim Fernsehen genießen die öffentlich-rechtlichen Sender deutlich mehr Vertrauen als ihre private Konkurrenz (0,1). Besonders gut schneiden die Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Sender ab (ARD +2,7 bzw. ZDF +2,6).

Kaum Vertrauen in soziale Medien

In dieser Deutlichkeit überraschend ist die geringe Glaubwürdigkeit sozialer Medien: Twitter, Facebook und Co. erreichen auf der Glaubwürdigkeitsskala nur -1,4. Selbst bei den unter 30-Jährigen und Intensivnutzern erhalten soziale Medien nur sehr schlechte Werte in Sachen Glaubwürdigkeit. Ihnen wird eher mit Skepsis begegnet, sie gelten nicht als besonders vertrauenswürdige Informationsquellen.