Südkurier gewinnt den Deutschen Lokaljournalistenpreis 2020

Bei der jährlichen Verleihung durch die Konrad-Adenauer-Stiftung wurden Südkurier, Hamburger Morgenpost und Hanauer Anzeiger für ihre hervorragende Umsetzung lokaler Themen ausgezeichnet.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung vergibt den Deutschen Lokaljournalistenpreis 2020 an den Südkurier für seine Corona-Berichterstattung mit dem Schwerpunkt: Was passiert, wenn die Schweizer Grenze abgeriegelt wird? Im März 2020 wurden zur Eindämmung der ersten Welle der Corona-Pandemie die deutschen Grenzen zu Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg und Dänemark geschlossen. Für die Menschen in den Grenzregionen war das ein einschneidendes, teils traumatisches Erlebnis, heißt es in einer Mitteilung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Redaktion des Südkuriers habe diese Stimmung aufgegriffen und sie eindrucksvoll in Wort, Bild und Grafik, gedruckt in der Zeitung sowie online in einem umfangreichen Dossier umgesetzt.

In der Jurybegründung heißt es: „Die Grenzschließungen waren selbstverständlich auch in vielen anderen Redaktionen in Corona-Zeiten ein Thema, doch mit der Vielfalt der Aspekte, der Tiefe der Recherche, der gelungenen optischen Umsetzung und der crossmedialen Aufbereitung hat der Südkurier Außergewöhnliches geleistet und Maßstäbe im Lokaljournalismus gesetzt. Die Redaktion verstand sich als Verbündeter der Leserinnen und Leser, nahm sich der alltäglichen Sorgen und Nöte an, beantwortete drängende Fragen, lieferte Service, ging der Frage nach, ob diese Grenzschließungen überhaupt rechtens sind und sie reflektierte auch die nicht immer störungsfreien Beziehungen zwischen den Einwohnern beiderseits der Grenze. Fazit der Jury: Das ist Lokaljournalismus vom Feinsten.“

Zweiter Preisträger ist die Hamburger Morgenpost mit einer informativen und abwechslungsreichen Serie über „Jüdisches Leben in Hamburg“, bei der die Jury lobte, die beiden Autorinnen hätten „Mut bewiesen“ und „ein relevantes Thema frühzeitig erkannt und hervorragend umgesetzt“. Der dritte Preis wurde dem Hanauer Anzeiger für seine umfangreiche Berichterstattung am Tag nach dem rassistisch motivierten Terror-Anschlag, bei dem zehn Menschen starben, zuerkannt. „Die Redaktion hat den Opfern ein Gesicht und Würde gegeben“, befand die Jury.

Der Volontärspreis geht an zwei Volontärinnen der Rheinischen Post für ihr multimediales Projekt „Die RheinStories“, das laut Jury „glänzend gemacht, gut durchdacht“ und „ein gelungenes Beispiel für guten Lokaljournalismus der Zukunft“ sei.

Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Norbert Lammert, lobte die „Qualität, Tiefe, Kontinuität und auch Kreativität“ mit der die Redaktionen eine Vielfalt an Themen recherchiert und aufbereitet hätten. „Damit zeigt der aktuelle Preisjahrgang einmal mehr, welch herausragende Bedeutung der Lokaljournalismus für unsere Gesellschaft hat, welch wichtige und mitunter auch identitätsstiftende Rolle er für die Leserinnen und Leser vor Ort spielt. Er ist und bleibt unverzichtbar für unsere Demokratie.“

Zum Wettbewerb gab es insgesamt 354 Einsendungen. Weitere Informationen zum Deutschen Lokaljournalistenpreis gibt es unter www.kas.de/deutscher-lokaljournalistenpreis.